Blühender Giersch

 

 So sieht es aus, wenn der Giersch blüht. Seit ich mich erinnern kann, hieß es in allen Gartenbüchern,

der Giersch sei des Gärtners schlimmster Feind und ist gnadenlos auszurotten. Gnadenlos müsse man vorgehen, weil diese Pflanze wirklich sehr hartnäckig ist. Mit ihren fadenförmigen, 1 bis 3 mm dicken weißlichen, Wurzeln breitet sie sich aus und wenn man diese zu entfernen sucht, übersieht man sicher einige winzige Wurzelstückchen, die munter wieder austreiben. Ich habe schon länger Frieden geschlossen mit dem Giersch, der auch Geißfuß- Aegopodium podagraria genannt wird.

In letzter Zeit ist dieser Doldenblütler durch das neu erwachte Interesse für Wildkräuter salonfähig geworden. Man kann ihn als Salat essen, Suppen und Spinat daraus machen und ihn in Aufstrichen, im Kräutersalz, in Pestos und Smoothies verarbeiten. Die Samen können als Gewürz verwendet werden. Auf einmal ist aus dem lästigen Unkraut ein begehrtes „regionales Superfood“ geworden.

Seis drum, Hauptsache sein Wert wurde wieder erkannt!

Andere Namen für den Giersch sind Dreiblatt, Gichtkraut, Podagrakraut und Zipperleinkraut. Diese Namen deuten auf die Verwendung als Heilkraut bei Gicht , Arthrose und Rheuma hin. Vitamin C, Vitamin A, Eisen, Calcium, Kalium und Magnesium enthält die Pflanze. Ihre Anwendung soll Harnkristalle auflösen und ausschwemmen. Für die Zubereitung als Tee erntet man sie am besten kurz vor der Blüte, lässt sie gebündelt trocknen und hebt sie in einem Papier- oder Stoffsack auf.

Man erkennt den Giersch am dreikantigen Stiel, an den dreigeteilten Blättern und den auch dreiteiligen Einzelblättern. Die Blüten stehen in Doppeldolden. Die Blätter des Giersch werden ca 30 Zentimeter hoch und bilden einen dichten Teppich, während die Blütenstiele 70-100 cm hoch werden können. Auf dem Bild sind auch ein paar Blütenköpfchen der Waldwitwenblume zu sehen, die sich zu den zierlichen Doldenblüten des Giersch gesellt haben.