
Stellen wir uns einmal vor: Wie sollte eine Tierhaltung aussehen, die im Einklang mit Mutter Erde undder Achtung unserer Mitgeschöpfe ist?
Erfreulicherweise gibt es schon viele Landwirte, für die das Tierwohl ein entscheidender Faktor in ihrer Arbeit ist. Sie zeigen uns den Weg der Vernunft und
Verantwortung.
Diese Bauern verzichten darauf, hunderte, hochgezüchtete Turbokühe in ihrem Stall zu haben, die nicht einmal drei Lebensjahre erreichen.
Sie füttern kein Kraftfutter, das die Kühe nur mit speziellen Zusätzen vertragen können, weil ihr Verdaungstrakt nicht dafür ausgerüstet ist. Angeblich sei ja dieses
Kraftfutter notwendig, um immer mehr Milchleistung aus der armen Kuh herauszuholen.
Diese Bauern lassen den Rindern ihre Hörner, die den Status einer Kuh in der Herde anzeigen. Mit einer kleinen Bewegung des behörnten
Kopfes schaffen sich die Tiere den gewünschten Abstand von ihrer Artgenossen und ein Stossen mit dem Kopf ist nicht notwendig. Ausserdem wirken die Hörner als
Klimaanlage, leiten die Hitze ab und schützen so das Gehirn. Auch zum Kratzen am Rücken werden sie verwendet. Beim Wiederkäuen steigen die Gase aus den Vormägen in die
Kopfhöhle und durch Nerven übermitteln sie die Informationen, wieviel Speichel zum Wiederkäuen benötigt wird.
Diese Bauern wissen auch, dass, wenn in der Herde Ruhe herrscht, kaum Hornunfälle vorkommen. Sie gehen auf freundliche, geduldige Art mit
ihren Tieren um, schlagen sie nicht und schreien sie nicht an. Ein regelmäßiger, liebevoller Kontakt mit den Kühen ist der beste Garant für ein problemloses
Miteinander.
Diese Bauern suchen neue Wege, um die Kälber nicht nach der Geburt von ihren Müttern zu trennen.
Sie lassen die Tiere auf den Weiden grasen und sperren sie nicht von der Geburt bis zum Tod ein. Siegönnen ihnen ein Leben in der
Natur.
Diese Bauern erlauben auch den Schweinen hinauszukommen aus dem Stall, um sich in ihrem natürlichen
Umfeld wohlzufühlen.
Sie lassen ihre Küken von ihren eigenen Bruthennen ausbrüten, statt sie sich von einem Hühnerzuchtbetrieb liefern zu lassen.
Ja, es gibt sie, diese Bauern und ihnen gebührt unsere Anerkennung und unser Dank. Es ist sicher nicht leicht, gegen den Strom zu
schwimmen.
Es geht nicht darum, das Leben derer die ihre Verantwortung für das Leben erkannt haben und danach handeln, zu idealisieren oder ein
romantisches Bild von ihnen zu malen. Es geht um die Anerkennung ihres Mutes und ihres unabhängigen Geistes, der sie dazu bewogen hat, nicht die Augen davor zu
verschliessen, was die Tierhaltungsindustrie für Unheil für die Tiere, für die Umwelt und daraus folgend für die Menschen anrichtet.